DAS FORUM

 

Die von mir am 4. Februar in der Hamburger Apostelkirche moderierte Veranstaltung

Menschenrechte für alle – nach 70 Jahren am Ende?

haben die Kollegen vom NDR aufgezeichnet. Dabei waren Prof. Dr. Gesine Schwan, Humboldt-Viadrina Governance Platform; Gabriele Stein, Vorstandssprecherin Amnesty International; Bettina Gaus, taz; Fiete Sturm, Seemannsmission Hamburg. NDR-info sendet eine 30minütige Zusammenfassung: Dienstag, 5. Februar 2019, 20.30 – 21.00 Uhr DAS FORUM. Informationen:

https://www.ndr.de/info/sendungen/das_forum/Das-Forum,sendung859574.html

 

 

Das ist schon etwas her:


Die Gesellschaft soll uns sehen.

Das neue Leben der Kinder von Cighid

 

„Auch wenn ein Teil der Gesellschaft sagt, geht doch mit ihnen in den Wald, tun wir genau das Gegenteil. Wir gehen in die Gesellschaft, raus aus dem Haus mit ihnen in die Stadt, damit die Gesellschaft sie auch sieht.“

Claudia Marc klingt trotzig, wenn sie über ihre Arbeit spricht. Die Psychologin koordiniert den Alltag in einer Wohngemeinschaft für junge Erwachsene mit einer Behinderung. Als Kinder haben sie Cighid überlebt, das berüchtigte Heim im Westen Rumäniens. Nicht zuletzt durch Druck der Europäischen Gemeinschaft und mit Hilfe aus dem Ausland wurden diese Internierungslager für Kinder radikal verändert. Deren Probleme aber blieben: Mit achtzehn Jahren wurden sie volljährig, verloren den Schutz, der inzwischen auch ihnen zugestanden wurde, und lebten auf der Straße. Oder in einer Einrichtung für Erwachsene, in der sich nicht viel verändert hatte seit den Zeiten der Ceausescu-Diktatur.

Einige dieser Einrichtungen haben die Spezialisten der Hamburger Stiftung Alsterdorf übernommen, um die Strukturen grundlegend zu ändern, große, abgeschottete Institutionen zu öffnen und in kleinere Einheiten zu überführen, den Bewohnern eine neue Perspektive zu schaffen. So leben einige von denen heute in Wohngemeinschaften, gehen mit Hilfe von Assistenten zur Arbeit in ganz normale Firmen und treffen im Alltag auf Nachbarn, die ihnen immer noch mit Misstrauen begegnen. Menschen mit Behinderung wurden in Rumänien als „Gemüse“ bezeichnet.

Was hat sich geändert im Bezirk Bihor an der Grenze zu Ungarn?

Ich habe mir ganz unterschiedliche Einrichtungen angesehen: In den einen scheint die Zeit stehengeblieben zu sein, andere sind nicht wieder zu erkennen, einige drohen im Kampf mit der Bürokratie auf der Strecke zu bleiben.

 

Ich habe für meine Reportage Menschen mit Behinderung an ihrem Arbeitsplatz besucht, mit Experten aus Einrichtungen, der Sozialverwaltung und dem Parlament gesprochen, von den alltäglichen Schwierigkeiten gehört und von den kleinen Erfolgen.

 

Claudia Marc ist stolz: „Wir waren mit ihnen im Restaurant und es war schön zu sehen, dass sie richtig elegant essen können. Mit Messer und Gabel wie alle anderen.“

NDR-info DAS FORUM, Karfreitag, 29. März 2013, 13.30 bis 14.00 Uhr