Aktuell

Die Aufforderung der Hamburger Hochbahn ist nun schon fast drei Jahre alt und hat bisher Nichts gebracht. Im Gegenteil: Sie bezog sich auf den Überfall Russlands auf die Ukraine, passt inzwischen aber auch als Forderung zum Krieg in Gaza – wobei uns andere Kriege und gewalttätige Auseinandersetzungen schnell aus dem Blick geraten. Vom Sudan etwa ist nur gelegentlich die Rede.
Smart Ageing
Klingt modern, ist es auch.
Juni 2025. Zentrale Aussage der Veranstaltung im Haus der Körber-Stiftung in Hamburg-Bergedorf:
Wir brauchen eine positive, durch Fakten gestützte Erzählung vom Leben im Alter mit Technologie.
Eine Voraussetzung: Offenheit, sich auf vielleicht selten gehörte Begriffe einzulassen. Nicht ganz einfach für die so genannten abstinenten Offliner:innen, die aber ihre Scheu vor neuen Technologien verlieren können, auch wenn sie damit nicht zu Silver Geeks werden. Diese sind technik-begeistert und nutzen routiniert das Internet. Jene, wie der Name schon sagt, sind abstinent, offline – und damit oft abgehängt. Wieso, das kam zur Sprache auf dem Kongress: von Armut bis Bildung, von Benachteiligung bis Einsamkeit. Es ging um die Chancen für digitale Teilhabe und Vielfalt, ging um ein erfülltes Leben im Alter.
Mit Jonathan Petzold, Programmleiter Alter und Digitalisierung in der Körber-Stiftung, habe ich ein Interview zu den Zielen seiner Tagung geführt.
Zu lesen in demenz. DAS MAGAZIN Heft 66-2025, S. 14 – 15.
Reimer Gronemeyer, Professor für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen hat ein neues Buch geschrieben.
Die Abgelehnten
Warum Altersdiskriminierung unserer Gesellschaft schadet
Etliche seiner Einschätzungen klingen selbstverständlich, andere werfen Fragen auf oder fordern zum Widerspruch heraus. Etwa wenn er im Höfesterben in der Landwirtschaft eine Diskriminierung der Alten durch die Jungen sieht und für ihn die Tatsache zweitrangig zu sein scheint, dass auch die Jungen unter der wirtschaftlichen Entwicklung leiden. Wenn er sich am – falsch verstandenen – Begriff der Inklusion abarbeitet und das Bestehen auf einer nicht diskriminierenden Sprache als woken kulturellen Imperialismus ablehnt. Er sieht sich in einem kulturellen Bürgerkrieg der Jungen gegen die Alten. Provozierende Thesen.
Im April 2025 habe ich mit Reimer Gronemeyer ein Interview über sein Buch aufgenommen, per ZOOM. Hier ist es:
Transparenzhinweis: Mit Prof. Gronemeyer arbeite ich seit Jahren zum Thema Demenz zusammen.
Gronemeyers Website: https://reimergronemeyer.de/
Die Verlagsankündigung: https://www.droemer-knaur.de/buch/reimer-gronemeyer-die-abgelehnten-9783426659885
Demokratie-Diskussion
Im KörberForum in der Hamburger Hafencity habe ich am 29. April 2025 einen spannenden Abend mit interessanten Gästen moderiert:
Die emotionale Gesellschaft. Wenn Hass Sinn stiftet. In der Reihe Unsere Demokratie. Gespräch mit dem Journalisten Kilian Trotier und der Historikerin Ute Frevert über die Rolle der Gefühle in einer fragilen Demokratie. In der Mediathek der Körber-Stiftung gibt es einen Mitschnitt der Veranstaltung:
https://koerber-stiftung.de/mediathek/die-emotionale-gesellschaft/
Nichtstun
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen da und tun NICHTS. Sitzen einfach da.
Ob das Muße ist, Müßiggang oder Faulheit, ist eine Frage der Interpretation.
Das sagt die habilitierte Historikerin Dr. Yvonne Robel. In ihrem neuen Buch. Darüber habe ich mit ihr gesprochen. Zu lesen in Psychologie heute 04/2025.
Im Fokus: Nichtstun
https://www.psychologie-heute.de/gesellschaft/artikel-detailansicht/44060-im-fokus-nichtstun.html
Trauma und Demenz
Was ist mit denen, die vor langen Jahren Opfer von Gewalt, Krieg und Vertreibung geworden sind, die fliehen und so wenigstens ihr Leben retten konnten? Wie leben sie, wenn ihnen im Alter der Alltag entgleitet, sie eine Demenz entwickeln?
Die unverarbeiteten, teilweise vergessenen Verletzungen werden plötzlich wieder aktuell für sie – getriggert sagen Fachleute –, wenn die Berichterstattung über aktuelle Kriege das Grauen wieder lebendig werden lässt. Und dann?
Diese Fragen habe ich einer Reihe von Fachleuten gestellt – darunter der gerontopsychiatrische Pfleger, die Psychiaterin einer Ambulanz für geflüchtete Menschen, die Betreuerinnen in Einrichtungen für Shoa-Überlebende, Experten für Queere Pflege und der Tochter eines Mannes, dessen Kriegserlebnisse in der Kindheit mit beginnender Demenz bedrohlich werden.
Das alles finden Sie in der Ausgabe 64-2025 der Zeitschrift demenz. DAS MAGAZIN: www.demenz-magazin.de, sie ist im März 2025 erschienen.
Essen mit Demenz
Was essen wir, wenn uns der Alltag entgleitet, Ärzte eine Demenz bescheinigen, wenn Angehörige – falls vorhanden – und Pflegekräfte für uns sorgen?
Die Frage habe ich in der Ausgabe 60/2024 des Demenz-Magazins gestellt.
Einige der Antworten finden sich nun als Audio-Beitrag in einer Ausstellung in Hamburg:
Tausend Töpfe – was Essen uns angeht
im MARKK – Museum am Rothenbaum Kulturen und Künste der Welt
Mehr hören Sie in der sehenswerten Ausstellung. Informationen gibt es hier:
https://markk-hamburg.de/ausstellungen/tausend-toepfe-was-essen-uns-angeht/
Das Besondere an der Arbeit ist, wer sie erledigt.

1992 war es geradezu revolutionär. Damals haben engagierte Eltern die Hamburger Arbeitsassistenz gegründet, weil sie mehr für ihre Kinder mit Lernschwierigkeiten wollten als die Werkstätten für Menschen mit Behinderung bieten konnten. Der inzwischen etablierte Fachdienst für Inklusion ermutigt Menschen mit Einschränkungen, den Schritt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu wagen, und hilft ihnen und den Arbeitgeber*innen dabei. Marcin Reissner arbeitet in einer Autowerkstatt in Hamburg-Rahlstedt.
Marcin und das Autozentrum Großlohe können Sie in einem Beitrag kennenlernen, den ich für das Hamburg Journal des NDR realisiert habe – ausgestrahlt am 9. Oktober 2024:
Lassen Sie sich nicht irritieren: Den Text hat netterweise ein Kollege gesprochen – ich war schon unterwegs zum Alzheimer-Kongress in Fürth.