Aktuell

Das Ultimatum der Hamburger Hochbahn hat bisher leider nichts bewirkt.
Das Ultimatum der Hamburger Hochbahn hat bisher leider nichts bewirkt.

Wir alle können uns wehren!

 
Das sagt Arne Semsrott. Am 9. Juni war Europawahl, im Herbst werden drei Landtage gewählt. Der Politikwissenschaftler und Aktivist warnt vor dem Irrglauben, es reiche, die AfD nicht zu wählen – und sagt, was gegen einen Rechtsruck wirklich hilft. In seinem neuen Buch.

Dazu habe ich ihn befragt. Das Interview ist erschienen in der Juni-Ausgabe des Hamburger Straßenmagazins Hinz & Kunzt. Erhältlich bei den Verkäufer*innen auf der Straße. Und auf der Website

https://www.hinzundkunzt.de/stadtgespraech-wir-alle-koennen-uns-wehren/

 

Demenz-Magazin Neue Ausgabe!

 

Lange hat es vor sich hin geköchelt, jetzt ist es gar: Essen mit Demenz – so der Untertitel der Ausgabe 60/2024 demenz.DAS MAGAZIN. Ich war wieder einmal Gast-Herausgeber. Im Titel fragen wir Appetit vergangen?

Wir stellen uns der Realität, dem Alltag alter Menschen, ob verwirrt oder nicht. Wir zeigen die Einschränkungen, die eine schmale Rente mit sich bringt, und machen Mut, trotzdem Gemeinschaft auch beim Essen zu erleben.

Das Heft können Sie beim Verlag bestellen: www.demenz-magazin.de

 

Eine Reihe von Fachleuten kommt zu Wort. Wenn es Sie interessiert, was die sonst so machen, und wenn Sie mehr über die Projekte und Angebote wissen wollen, sehen Sie auf die Informationen im Internet:

·      Die Ernährungswissenschaftlerin Prof.in Dr. Dorothee Volkert beruhigt uns: Es darf auch mal ein Schnitzel sein. Ihre Website: https://www.iba.med.fau.de/mitarbeitende/professor-dorothee-volkert/

Die International working group for patient’s right to nutritional care – ein Zusammenschluss von Ernährungswissenschaftler:innen – hat im Jahr 2022 die Vienna Decleration verabschiedet. Sie finden sie hier: https://www.dgem.de/sites/default/files/PDFs/Vienna%20Declaration%20%20FINAL%205_2022.pdf

·      Markus Biedermann ist als Demenzkoch in den Medien präsent. Er hat hohe Ansprüche an das Personal in der Küche – und die Erfahrung, dass die sich erfüllen lassen. Mit Leidenschaft für den Beruf. Sie finden ihn in der Schweiz: https://forum99.ch/

·      Peter Dürrmann, ehemals Betreiber und Leiter eines Pflegeheims, hat die Essenssituation für seine Bewohner:innen ansprechend gestaltet. Nebenbei ist er aktiv als Bundesvorsitzender im Deutschen Verband der Leitungskräfte der Alten- und Behindertenhilfe e. V.: https://www.dvlab.de/bundesverband-vorstand.php

·      Wer nicht nur Püriertes essen will – was sich durchaus gut zubereiten und anrichten lässt, wie Biedermann und Dürrmann beweisen – muss kauen können. Um die Zähne alter Menschen kümmert sich Dr. Anna-Lena Hillebrecht in der Uniklinik Freiburg: https://www.uniklinik-freiburg.de/prothetik/team.html

·      Der Hamburger Fotograf Michael Penner erinnert seine Mutter stets daran, ausreichend zu trinken. Daran lässt er uns in seinen Bildern teilhaben. Was er sonst noch fotografiert, zeigt er auf seiner Website www.michael-penner.de

·       Auch in Hamburgs Vergnügungsviertel rund um die Reeperbahn leben Menschen. Das Quartier gilt als eines, in dem ein großer Teil der Bevölkerung wenig Geld hat. Der Nachbarschaftstreff in der Straße Silbersack hat für die Alten im Viertel wichtige Funktionen: Man trifft sich, bekommt bei Bedarf einen guten Rat und Lebensmittel der Tafel. https://hoth-stiftung.de/nachbarschaftsheim-st-pauli-e-v/

·      Ein ganz anderes Umfeld findet sich in Österreich im Waldviertel. Wirtsleute in den Dörfern sind am Projekt Mahlzeit beteiligt. Appetit? Informationen gibt’s hier: https://www.waldviertler-kernland.at/aktuelle-projekte/mahlzeit/

·      Über all das, über den Alltag, strukturiert durch Mahlzeiten, mit Höhepunkten zu besonderen Anlässen, lässt sich gut forschen. Die Ethnografin Dr. Inga Reimers hat es getan. Hinweise auf ihr Buch, das sie darüber geschrieben hat, und auf ihre Forschung finden Sie auf ihrer Website https://www.hcu-hamburg.de/bachelor/kultur-der-metropole/team/mitarbeiterinnen/inga-reimers-ma/

·      Lust und Ekel liegen mitunter dicht beieinander, wenn es ums Essen geht. Werden Tischsitten überschätzt? Die Frage beantworten Dr. Sonja Stummerer und Martin Hablesreiter in ihrem Buch wie wir essen. Den Hinweis finden Sie im Demenz-Magazin – wie das Interview, das ich mit Martin Hablesreiter geführt habe. Weitere Informationen gibt es auf der Seite des Ateliers honey and bunny, das er mit seiner Partnerin betreibt: https://www.honeyandbunny.com/

 

Sorgen wir dafür, dass uns auch mit einer Demenz nicht der Appetit vergeht!

 

Eine Rückmeldung, Thema Essen mit Demenz, zum Artikel

Gemeinsam essen, reden, lachen. MahlZeit im Waldviertel:

Vielen Dank für […] den sehr gelungenen Artikel über unser Projekt.

Es ist erstaunlich, wie viel Interessantes und Wissenswertes man zum – an und für sich – recht unspektakulären Thema „Essen“ zusammentragen kann. Ein tolles Magazin, und so wichtig, diese Fakten so attraktiv aufzubereiten. Wir sind wirklich beeindruckt.

4. April 2024, Regine Nestler, Projektbetreuerin Kleinregion Waldviertler Kernland. www.waldviertler-kernland.at

 

Schöne Aussicht statt Knast - mehrmals wiederholt

Allmählich breitet sich die Erkenntnis aus, dass Arme wegen ihrer Armut hinter Gittern sitzen. Sie sind schwarzgefahren, zum wiederholten Mal, und sind angezeigt worden. Sie haben den Strafbefehl der Staatsanwaltschaft nicht verstanden, den Brief vielleicht nicht gelesen oder gar nicht erhalten und deshalb auch nicht die Möglichkeiten genutzt, die Geldstrafe in Raten zu zahlen oder abzuarbeiten. Dann gibt es irgendwann den Haftbefehl. Bei einer Routinekontrolle wird ihnen von der Polizei eröffnet, dass sie gesucht werden – und kommen in Haft.

Das ist teuer und unsinnig – auch wenn diese Einschätzung kontrovers diskutiert wird. Nach einem Reformvorschlag sollen mit einem Tag in Haft zwei Tagessätze der Geldstrafe abgegolten sein, was das Problem nicht löst. Debattiert wird auch immer noch, die Leistungserschleichung – § 265a StGB – aus dem Katalog der Straftaten herauszunehmen. Es bleibt spannend.

In der ARD-Mediathek finden Sie den Film hier:

https://www.ardmediathek.de/video/dokus-und-reportagen/schoene-aussicht-statt-knast/hr-fernsehen/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xOTMzMTE

 

 

 

Ankündigung für die Erstausstrahlung

Ein paar Wochen hat Sergeij schon abgesessen, als er Besuch von Christian Irion bekommt. Der Sozialarbeiter der Haftentlassenenhilfe Frankfurt macht dem Gefangenen einen Vorschlag: Im Projekt Schöne Aussicht kann er seine Strafe abarbeiten, ohne Gitter, in Freiheit. Einen Platz zum Wohnen gibt es dazu. Sie werden sich schnell einig. Sergeij sitzt im Gefängnis, weil er eine Geldstrafe nicht bezahlt hat; irgendwas mit Drogen. Nun wartet er, dass die Staatsanwaltschaft seinen Antrag genehmigt.

Da ist Marco schon weiter: In der Naxos-Halle, Kulturprojekt mitten in Frankfurt, packt er an, stapelt Kartons mit Material für die Malkurse, räumt auf, wenn die vorbei sind. Er hat seine gemeinnützige Arbeit schon fast hinter sich – und Angst vor der Zeit danach. Denn seine kleine Wohnung gehört zum Projekt; er fürchtet, sie zu verlieren, wenn seine Strafarbeit erledigt ist. Und auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt hat einer wie er keine Chance.

Über 4400 Gefangene saßen am 30. September 2019 in deutschen Gefängnissen eine so genannte Ersatzfrei­heitsstrafe ab (DESTATIS, Bestand der Gefangenen und Verwahrten in deutschen Justizvollzugsanstalten – Januar bis September 2019, Zeile 12 Spalte 44). Ein Gericht hat sie wegen eines kleinen Delikts nicht zu Haft, sondern zu einer Geldstrafe verurteilt, Ladendiebstahl, Körperverletzung, Drogenbesitz und vor allem Leistungserschleichung – Schwarzfahren. Das Angebot, die Strafe in Raten zu zahlen, nützt vielen nichts: Wer auf Hartz IV angewiesen ist, hat kein Geld übrig. Und einen Arbeitstag durchzustehen, erscheint manchem unmöglich. So landen Arme hinter Gittern.

Als Hessenreporter habe ich Marco begleitet bei seinem Bemühen, wieder Fuß zu fassen: bei der Arbeit, beim Termin mit seinem Sozialarbeiter, beim Putzen seiner Wohnung. Und Marco zeigt, wovor er Angst hat: Wieder im Wohnheim für obdachlose Männer am Hauptbahnhof zu landen oder auf der Wiese am Mainufer. Das wäre der Horror – zurück in die Drogenszene zu müssen, die er hinter sich gelassen hat.

Schöne Aussicht statt Knast. Ein Film von Burkhard Plemper. In der Reihe Hessenreporter. Erstsendedatum: 11. Februar 2020, 21.45 Uhr Hessisches Fernsehen. Eine Woche vorher war er schon online abrufbar.

Weitere Wiederholungen werden folgen …

Schon über 140.000 Aufrufe bei Youtube!

Die Sehgewohnheiten wandeln sich: Viele Interessierte sehen sich Reportagen nicht mehr an, wenn sie ausgestrahlt werden, sondern wenn es ihnen passt – in der Mediathek oder bei Youtube. Innerhalb von zwei Wochen hatten das nach der Erstausstrahlung schon über 80.000 Zuschauer getan. Hier können Sie den Film aufrufen:

https://www.youtube.com/watch?v=lOJ7PIa2uKY ODER

https://www.youtube.com/results?search_query=sch%C3%B6ne+aussicht+statt+knast